Leishmaniose ist eine vorwiegend bei Hunden auftretende Infektionskrankheit mit dem Erreger Leishmania infantum, welcher durch Stiche bestimmter Sandmücken (Phlebotomen) übertragen wird. Leishmaniose kommt endemisch vor allem im südlichen Europa vor, insbesondere in Spanien, Portugal, Italien und Griechenland, aber auch im Nahen Osten, Mittel- und Südamerika sowie teilweise in Asien und den USA.
Vom Zeitpunkt der Infektion kann es drei Monate bis hin zu sieben Jahren und länger dauern, bis die Erkrankung ausbricht. Hunde aus dem Ausland sind häufiger infiziert und sollten frühestens nach drei Monaten erstmalig auf Leishmaniose untersucht werden.
Beim Krankheitsbild werden drei Formen unterschieden: die Haut- (kutane), die Schleimhaut- (mukokutane) und die Organform (viszerale), wobei letzter am problematischsten ist. Welche Form auftritt, ist von unterschiedlichen Faktoren, wie zum Beispiel dem Immunstatus des Hundes abhängig.
Bei der Hautform überwiegen Hautveränderungen im Kopfbereich, wie zum Beispiel die typischen Veränderungen an der Ohrrändern, so genannte Ohrrandnekrosen, während zunächst kein Juckreiz besteht.
Erste Krankheitsanzeichen bei der viszeralen Leishmaniose sind geschwollene Lymphknoten, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Schwäche. Typisch sind auch hier Hautveränderungen, z.B. Fellverlust, Entzündungen, Knötchen, Verhornungen sowie auch Blutarmut (Anämie) und Nierenprobleme.
Die Diagnose wird über Blutuntersuchungen oder auch Hautbiopsien beim Tierarzt gestellt. Der erste Schritt ist die Antikörperbestimmung im Blut, welche zusammen mit weiteren Laborparametern zur sicheren Diagnosestellung herangezogen wird.
Die Therapie hat in erster Linie eine Verbesserung der klinischen Symptome zum Ziel, da eine Heilung im Sinne einer vollständigen Erregerelimination mit den bisherigen Medikamenten leider nicht möglich ist. Die Behandlungsschemata richten sich nach Ausprägung der Symptome und den Laborbefunden und werden entsprechend individuell erstellt.
Auch die Fütterung spielt bei der Behandlung der Leishmaniose eine wichtige Rolle. Sinnvoll ist eine nierenschonende Ration zu geben, mit einer moderaten Menge an hochwertigem Eiweiß. Zusätzlich können je nach Symptomen essenzielle Fettsäuren für die Hautgesundheit, Vitamine E und Zink zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt werden.
Bei der Gabe des Medikament Allopurinol muss außerdem auf eine purinarme Fütterung geachtet werden, um der Entstehung von Harnsteinen vorzubeugen. Allopurinol hemmt das Enzym Xanthinoxidase, welches für den Abbau von Purin notwendig ist. Durch diese Hemmung kommt es zu einer verminderten Bildung von Harnsäure und folglich zu einem verminderten Risiko von Uraten. Jedoch kann die Enzymhemmung gleichzeitig zu einer vermehrten Bildung von Xanthin (Stoffwechselzwischenprodukt) führen und damit das Risiko einer Xanthin-Harnsteinbildung erhöhen. Eine purinarme Ernährung ist daher eine wichtige prophylaktische Maßnahme.
Purine sind Bausteine der DNA und in hohen Mengen in zellkernreichen Futtermitteln, wie Innereien, Hefen, Seealgen und bestimmten Fischsorten und Muscheln enthalten. Geringe Puringehalte findet man in Milchprodukte und vor allem in Eiern. Die Zubereitung von hausgemachten und speziell für das Tier erstellten Rationen sind somit eine sehr gute Alternative zu kommerziellen Diäten. Futterpläne für purinarme ausgewogene Rationen für verschiedene Gewichtsklassen finden Sie z.B. in unserem Shop für Nahrungsergänzungen. Gerne beraten wir Sie auch individuell.
Tipps für Reisen mit dem Hund
Wenn Sie mit Ihrem Hund in den Süden reisen, denken Sie bitte an einen entsprechenden Mückenschutz, z.B. mit einem speziellen Spot-on oder einem Halsband (Repellent). Vor allem nach Einbruch der Dämmerung sollte Ihr Hund nicht mehr ungeschützt das Haus verlassen. Idealerweise sollten auch die Räume, in denen Sie bzw. Ihr Hund sich befindet, mit einem engmaschigen Gitter an den Fenstern und Türen versehen werden.
Sie können Ihren Hund auch vorbeugend impfen lassen, wobei die Impfung nicht vor der Infektion, aber vor dem Ausbruch der Krankheit schützt. Ihr Haustierarzt berät Sie hierzu sicher gern.